Wissenschaftscampus

Das Gebäude der Österreichischen Postsparkasse gilt als eines der bekanntesten Jugendstilgebäude in Wien. Geplant und gebaut wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts unter der architektonischen und gestalterischen Leitung von Otto Wagner.
Nun sorgt die rhtb: projekt gmbh dafür, die traditionsreichen Räumlichkeiten für die zukünftige Nutzung als
Wissenschaftscampus zu revitalisieren.

Das traditionsreiche Gebäude am Georg-Coch-Platz 2 in 1010 Wien wurde seit jeher als Bürogebäude genutzt und immer wieder dafür adaptiert. Nun soll es der Universität für angewandte Kunst (UAK), der Johannes Kepler Universität (JKU), der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften (ÖAW) sowie dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) als moderner Wissenschaftscampus dienen. Bauherr und Auftraggeber war die Bundesimmobiliengesellschaft.

Umfangreiche Leistungen

Die Arbeiten und Leistungen in unmittelbarer Nähe zum historischen Wiener Stadtzentrum sowie der prachtvollen Wiener Ringstraße waren durchaus herausfordernd. Projektleiter Manfred Reithofer berichtet: „Die Wiener Innenstadt im Allgemeinen und der Bereich am Georg-Coch-Platz im Speziellen bieten wenig Platz, sodass bei Lieferungen nur kleine Tranchen möglich waren. Dazu kamen die kurze Bauzeit von lediglich 9 Monaten und die Tatsache, dass wir auf einer Gesamtfläche von 40.000 m2 für sämtliche Leistungen rund um Trockenbau, Systemböden, Beschichtungen, Oberbeläge, Türenbau, Beschattungen, Brandschutzvorhänge, Statik, Beschilderung, Maler-, Fliesenlege-, Schlosser-, Steinmetz-, Terrazzo-, Kunststein-, Spengler-, Tischlerarbeiten, uvm. verantwortlich waren. Räumlichkeiten wie die Röntgen- oder Schallschutzlabore hatten spezielle bauliche Voraussetzungen. So musste beispielsweise das Laserlabor zu 100 % lichtdicht ausgeführt werden.“ 

Behutsame Revitalisierung

Wenn Tradition auf Moderne trifft, stehen die ausführenden Gewerke vor einigen Herausforderungen. In diesem Fall kamen noch Anforderungen durch den Denkmalschutz hinzu. Insgesamt knapp 1.000 historische Türen mussten fachgerecht demontiert und zwischengelagert bzw. teilweise restauriert oder sogar nachgebaut werden – in entsprechenden Brandschutzanforderungen. Für die Erneuerung der Kabelzüge in den Prunkräumen war die Demontage und Wiederherstellung verschiedenster originaler Wandverkleidungen und  vertäfelungen aus Stoff, Holz und weiteren Materialien nötig. Historische Terrazzoböden wurden mittels Sondermischungen und im Werk vorgefertigten Vierungsstücken angepasst und ergänzt. Und auch die Stahl-Handläufe in den  Stiegenhäusern wurden erhöht und an moderne  Statikanforderungen angepasst. „Hierbei war die Herausforderung, dass die Schweißnähte nicht sichtbar  sein durften, also wurden diese Arbeiten in präziser Lochschweißung umgesetzt“, ergänzt Manfred Reithofer.

Moderne Lösungen mit System

Selbstverständlich wurden die Räumlichkeiten auch durch den Einsatz modernster Materialien und  Produktlösungen zukunftsfit gemacht. rhtb: setzt dabei auf bewährte Lösungen langjähriger Partner*innen wie  Systeme von KNAUF, Systemböden von MERO und Systemtrennwände von MAARS. Das rhtb:-Team von Manfred Reithofer umfasste dabei rund 10 Spezialist*innen, davon ein Lehrling, zu Spitzenzeiten waren gewerkeübergreifend bis zu 100 weitere Fachleute vor Ort tätig. 

Es war uns eine Ehre!

rhtb:-Geschäftsführer Rainer Haubenwaller fasst – sichtlich stolz – zusammen: „Es war uns eine Ehre, bei einem derart geschichtsträchtigen Gebäude für die Innenrevitalisierung verantwortlich zu sein – immerhin handelt es sich dabei um eines der wichtigsten Bauwerke der Wiener Moderne. Damit haben wir einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Erhaltung der Substanz als auch für das zukünftige Bestehen und Nutzen geleistet. Mit entsprechendem Respekt, dem außerordentlichen Engagement und der Erfahrung des Teams von Manfred Reithofer war es auch bei diesem Projekt möglich, das Gebäude im doppelten Wortsinn zeitgerecht‘ für die Zukunft fit zu machen und den neuen Nutzern ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld zu eröffnen.“

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